Sonntag, 31. März 2013

UFOs

Hallo zusammen,

den Ostersonntag habe ich in diesem Jahr genutzt um ein paar UFOs fertig zu stellen.

1. Rolands warne Tunika
Mein Schwiegervater hatte sich eine warme Tunika bestellt, die auch schon seit Weihnachten hier fertig genäht rumliegt. Aber ich wollte es wieder besonders aufwändig haben und darum habe ich eine Stickerei darauf angefangen. das Motiv ist der Verzierung von Trensenknebelplatten aus Polen (Lutomiersk, Grab 10) entlehnt. Sie datieren in des 10./11. Jh. und passen daher bestens zur Darstellung, da Roland einen polnischen Gefolgsmann darstellt. Deswegen auch endlich mal ein bissl Protz im Lager.
Das untere Bild zeigt eine andere Besonderheit: Wir haben diesmal vier kleinere Keile eingesetzt: links und rechts, vorne und hinten. Üblich war wohl beides.

die Stickerei ist mit zwiebelgefärbtem, handgesponnenem Garn umgesetzt und war eher anstrengend. Das dicke Garn ließ sich mit den Nadeln nur schwer durch den Stoff wursteln. Ich habe zudem versucht den Klosterstick anzuwenden, aber das ist nur teilweise gelungen. Hoffentlich liegt das Stück nicht so oft auf links gekrempelt rum ;-) Aber sie ist dann doch sehr hübsch geworden.




2. Kerstins Gürtel
Meine liebe Freundin Kerstin hat ebenfalls schon zu Weihnachten einen Gürtel geschenkt bekommen. Die Infos dazu gibts hier.
Jetzt habe ich endlich die Schnelle angebracht. Dazu habe ich braunes Leder verwendet, weil das für uns einfache Leute wohl am wahrscheinlichsten war. Metall wurde jedenfalls für unseren Darstellungszeitraum und soziale Schicht noch nicht nachgewiesen.



3. Mini-Tunika für den Sohnemann
Sie besteht aus Stoffresten von einer Tunika von Roland. Dunkelblau-Schwarz, mit dunkelblauem Leinengarn genäht und mit gelben Leinengarn versäubert.
Leider habe ich etwas zu knapp gemessen (ein Zentimeter!!) und daher passt sie nicht so richtig.
Die Maße sind:
Bauch/Brust: 54cm
Ärmel: 25cm
Gesamtlänge: 34cm
das entspricht etwa Größe 80, denke ich.
Sie steht zum Verkauf. Schickt mir einfach eine email, wenn ihr Interesse und einen kleinen Jungen habt (oder kennt), der reinpasst.




Ein bisschen was steht noch offen, vor allem nadelgebundene Socken. Aber da muss ich mich erstmal ans Werk machen.

Also bis dahin verschneite Ostergrüße, eure Lise. 

Dienstag, 26. März 2013

Navajo-gezwirnt

Hallo zusammen,

beim FHT Ende Februar habe ich einen schönen Wollstrang zu 200 Gramm von der Flinken erstanden. Er war in traumhasften Herbstfarben gefärbt. Ich konnte die Füße nicht stillhalten und habe fast alles (150g) an einem Abend auf dem Malottke-Spinnrad von Christine versponnen... Und dann habe ich im "Spinnen für Fortgeschrittene"-Kurs Navajo-Zwirnen gelernt. Dabei entsteht ein Zriem aus drei Fäden und die Farbverläufe bleiben weitestgehend erhalten.
Aus dem Singelgarn wird eine Shclaufe gelgt, durch die dann immer wieder Faden durchgezogen wird. Die Schlaufe und der durchgezogene Faden wickeln sich umeinander und so hat man ein dreifach-Garn. Es ist etwas schwer zu erklären, bitte guckt euch bei Interesse die Videos auf YT an.

Navajogarn wird in der Regel sehr dick, da die drei Lagen garn einfach viel Masse machen. Der Vorteil ist, dass die Farbverläufe ruhiger sind als bei zweifachen Garnen, da die durch das Zwirnen nicht so sehr gemischt werden. Man hat zwar kleine Wendestellen im Garn, immer da so neu durch die Schlaufe gegriffen wird, aber die fallen später kaum noch auf.

Hier gibt es die Bilder meines Werkes:




Mittig erkennt man gut die Wendestelle im Garn

 Liebe Grüße und bis zum nächsten Mal, eure Lise.

Donnerstag, 14. März 2013

neue Hausschuhe: Strickfilz!

Hallo zusammen,

nachdem ich jetzt erfolgreich auch noch an der Stricknadel hänge, sind da in der letzte Woche "schnell mal" eine paar Hausschuhe entstanden. Ich habe etwa 5 Stunden Arbeitszeit gebraucht, und 80 Minuten hat die Waschmaschine übernommen.
Mir gefiel die Farbe der Wolle so gut, dass ich mir gleich ein Projekt dazu gesucht habe.
Es wurde diese Strickfilz-Ballerinas. Sie gefielen mit vor allem wegen der Form, mal was anderes als die klassischen, leicht klobigen, Filzschuhe. Außerdem hatte ich eine Gelegenheit zwei dieser schönen Holzknöpfe zu verarbeiten (Bild gibts unten).

Die Angaben der Reihen und Zentimeter aus der Anleitung haben mit meinem Strickwerk leider überhauptnicht zusammen gepasst, sodass ich am Ende nur noch nach dem cm-Angaben gegangen bin. Aber jetzt passt alles.
Bei Wechsel vom Reihen stricken auf das Nadelspiel hatte ich aber ein Problem: Meine normalen Nadeln waren 6,5er - mein Nadelspiel nur Größe 6. Vor dem Filzen hat man einen deutlichen Unterschied im Maschenbild gesehen, nach dem Filzen aber nicht mehr. Auf den Bildern erkennt man das recht gut.

Beim Strickfilzen werden "riesige" Werkstücke gearbeitet, die dann in der Waschmaschine auf Normalgröße schrumpfen. Bei 50° Feinwäsche in meinem Fall.

Hier der Vorher-Nachher-Vergleich:

39,5 cm Länge vor dem Filzen, das Maschenbild ist deutlich erkennbar

25cm Länge nach dem Filzwaschgang, keine Maschen mehr erkennbar

Detail von dem süßen Holzknopf, mit gefallen die Muster besonders gut.

Die Schuhe sind durch das Filzen so richtig schön dick und warm geworden. Das ist gut, denn Dank Parkett und fehlendem Mieter drunter ist es bei uns sehr fußkalt. Aber damit muss ich mich jetzt nicht mehr rumplagen!




Also Liebe Grüße und bis zum nächsten mal.
Eure Lise mit den warmen Füßen.

Dienstag, 5. März 2013

Heute mal bunt

Hallo ihr Lieben,

in der letzten Zeit habe ich gegen das triste Grau angefärbt, und zwei der Ergebnisse möchte ich euch zeigen:
Ich habe deutsche Merinowolle mit Ostereierfarben gefärbt, die Ergebnisse sind sehr schön geworden. Es sidn immer 100g und diese gehen dann wohl in die Verkauf.



Am Wochenende war ich bei Flinkhand-Forum-Treffen und habe da einen Zug Indigo mitmachen dürfen. Selber habe ich davon noch nichts angesetzt, aber ich nehme es mir für den Sommer fest vor.
Indigo ist ein blauer Farbstoff, der so auch schon im Mittelalter verwendet wurde, da aber sehr teuer war. Beim Färben selbst ist die Küppe (also das "Farbbad") gelb bis grün. wenn man die Wolle alerdings aus der Küppe nimmt, reagiert der Farbstoff mit dem Suaerstoff in der Lust und oxidiert zu blau. Wenn man das sieht, ist das schon ein bisschen magisch.


Das weniger klare Blau habe ich erzielt, indem ich die Wolle noch mit Reseda (gelb) überfärbt habe. Eigentlich sollte es ein schönes leuchtendes Grün werden, aber die Reseda-Flotte war wohl schon aus ausgewaschen. Naja, versponnen sieht die Frabe sicher toll aus. 

Soweit heute von mir. Ihr seht ja, was noch auf mich und mein Spinnrad wartet.

Liebe Grüße, eure Lise.