Hallo zusammen,
heute möchte ich euch die Kleidung meines Sohnes zeigen.
Wir haben lange hin und her überlegt, wie man ein 14 Monate
altes Kind halbwegs authentisch und trotzdem bequem anziehen kann. Wenn man es
ganz eng sieht, wäre er ja noch ein „Wickelkind“, also ein Leinenbahnen
eingewickelt und unbeweglich. Das kann man aber einem Kind unserer Zeit nicht
zumuten, zumal der kleine Mann gerade das Laufen für sich entdeckt hat.
Heranwachsende und Jugendliche trugen meist die gleiche Mode
wie Erwachsene, so werden die Darstellungen zumindest gängiger Weise gedeutet.
Wir haben uns dafür entschieden.
Der Nachwuchs trägt also Tunika und Hosen aus Leinen, einen
Klappenrock und/oder einen Mantel aus Wollstoff und eine nadelgebundene Mütze
im Korgenstich.
Da Leinen sich nicht dehnt mussten wir bei den Tuniken
tricksen, da der verhältnismäßig große Kopf ja durch die Öffnung passen muss,
ohne dass der Kleine dann brustfrei rumläuft. Die eine hat daher offene
Schulternähte, die mit Geweihknopf und Schlaufe verschlossen werden. Die andere
ist vorne weiter offen und hat auch eine Knopf-Schlaufen-Schließe. Wir wollten
keine Fibel wegen der Verletzungsgefahr und Bändchen dauern zum Knoten zu lange,
wenn der Wirbelwind lostapsen will.
Die Schlaufe ist beim Waschen zusammengegknuddelt. |
Die Hosen sind nach einen modernen Muster aber ich wollte es
einfach halten, die werden nach der Saison eh neu gemacht. Um den Bund ohne
Gummizug enger zu machen habe ich zwei Bändchen je Seite angebracht. Aber diese
Lösung hält nicht richtig, daher gibt es vor dem nächsten Markt noch einen
Tunnelzug.
Der Klappenrock ist aus dem Wollstoff, den ich hier mit
Zwiebelschalen gefärbt hatte. Den Schnitt hatten wir im letzten Jahr schon
benutzt (den Stoff auch) und nur die Größen angepasst. Verschlossen wir er mit
drei paar Loopbändern.
Der Mantel besteht aus rotem Lodenstoff (aus der Restekiste
im Stoffladen) und ist mit dem gelben Stoff vom Klappenrock abgesetzt. Ich habe
Nestellöcher gemacht und Loopbänder zum Durchfädeln. Damit liegt der Stoff an
Brust und Bauch doppelt und Sohnemann ist immer schön warm angezogen.
Sie Schuhe sind nach diesem Muster gemacht. Es heißt zwar Kabbelschuhe, aber man kann offenbar auch prima darin laufen. Sie haben zwar einen Gummizug, aber ich finde den Schnitt trotzdem toll und kann darüber hinweg sehen. Zuman man auch echt nah ran muss, um den Gummi sehen zu können.
Diese Minigewandung hat sich auf dem Kaiserlager in Tilleda
gut bewährt. Alles hat gehalten und gewärmt, und der Kleine hat sich wohl
gefühlt.
In den kommenden Jahren werde ich diese Kleiderordnung wohl
beibehalten. Der Mantel ist so angelegt, dass ich ihn mitwachsen lassen kann.
In diesem Sinne! Eure Lise.