Sonntag, 26. Mai 2013

Kindergewandung



Hallo zusammen,

heute möchte ich euch die Kleidung meines Sohnes zeigen.
Wir haben lange hin und her überlegt, wie man ein 14 Monate altes Kind halbwegs authentisch und trotzdem bequem anziehen kann. Wenn man es ganz eng sieht, wäre er ja noch ein „Wickelkind“, also ein Leinenbahnen eingewickelt und unbeweglich. Das kann man aber einem Kind unserer Zeit nicht zumuten, zumal der kleine Mann gerade das Laufen für sich entdeckt hat.
Heranwachsende und Jugendliche trugen meist die gleiche Mode wie Erwachsene, so werden die Darstellungen zumindest gängiger Weise gedeutet. Wir haben uns dafür entschieden.

Der Nachwuchs trägt also Tunika und Hosen aus Leinen, einen Klappenrock und/oder einen Mantel aus Wollstoff und eine nadelgebundene Mütze im Korgenstich. 

 

Da Leinen sich nicht dehnt mussten wir bei den Tuniken tricksen, da der verhältnismäßig große Kopf ja durch die Öffnung passen muss, ohne dass der Kleine dann brustfrei rumläuft. Die eine hat daher offene Schulternähte, die mit Geweihknopf und Schlaufe verschlossen werden. Die andere ist vorne weiter offen und hat auch eine Knopf-Schlaufen-Schließe. Wir wollten keine Fibel wegen der Verletzungsgefahr und Bändchen dauern zum Knoten zu lange, wenn der Wirbelwind lostapsen will.

  

Die Schlaufe ist beim Waschen zusammengegknuddelt.

Die Hosen sind nach einen modernen Muster aber ich wollte es einfach halten, die werden nach der Saison eh neu gemacht. Um den Bund ohne Gummizug enger zu machen habe ich zwei Bändchen je Seite angebracht. Aber diese Lösung hält nicht richtig, daher gibt es vor dem nächsten Markt noch einen Tunnelzug.
 

Der Klappenrock ist aus dem Wollstoff, den ich hier mit Zwiebelschalen gefärbt hatte. Den Schnitt hatten wir im letzten Jahr schon benutzt (den Stoff auch) und nur die Größen angepasst. Verschlossen wir er mit drei paar Loopbändern.
Der Mantel besteht aus rotem Lodenstoff (aus der Restekiste im Stoffladen) und ist mit dem gelben Stoff vom Klappenrock abgesetzt. Ich habe Nestellöcher gemacht und Loopbänder zum Durchfädeln. Damit liegt der Stoff an Brust und Bauch doppelt und Sohnemann ist immer schön warm angezogen.



Sie Schuhe sind nach diesem Muster gemacht. Es heißt zwar Kabbelschuhe, aber man kann offenbar auch prima darin laufen. Sie haben zwar einen Gummizug, aber ich finde den Schnitt trotzdem toll und kann darüber hinweg sehen. Zuman man auch echt nah ran muss, um den Gummi sehen zu können. 


Diese Minigewandung hat sich auf dem Kaiserlager in Tilleda gut bewährt. Alles hat gehalten und gewärmt, und der Kleine hat sich wohl gefühlt.
In den kommenden Jahren werde ich diese Kleiderordnung wohl beibehalten. Der Mantel ist so angelegt, dass ich ihn mitwachsen lassen kann.

In diesem Sinne! Eure Lise.

Dienstag, 7. Mai 2013

Birka Band 23, Version II



Hallo zusammen,

heute wieder Broschur.
Ich habe das Band 23 aus den Birkafunden noch einmal gewebt, diesmal aber in Wolle. Das Grundgewebe ist dunkelgrün aus Blutbuche, der Broschurfaden ist mit Faulbaumrinde gefärbt. Das gleiche Garn habe ich hier schon einmal als Musterfaden verwendet. Wie damals liegt es auch diesmal doppelt. Als Schussfaden habe ich einen farblich passenden Leinenzwirn benutzt. Er ist so gut wie nicht zu sehen.

noch aus den Rahmen






Das Band ist 3,3cm breit und ich habe insgesamt 1,70m gemacht. Einen Teil davon habe ich für mein Kopftuch verwendet. Da hatte ich nämlich bisher das Problem, dass die Länge nicht richtig zum Zubinden reichte. Jetzt habe ich neben der Borte noch Loopbänder angebracht und kann es gut verknoten. Damit hat es eine ganz andere Optik bekommen. Ich finde es gut :)





Bis zum nächsten Mal, eure Lise.